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Susanne Nitsch erzählt das Leben Katharina von Boras, der späteren Frau Martin Luthers aus der Ich-Perspektive. An verschiedenen Stellen merkt man, dass der Text eigentlich ein Vortrag ist, der nicht immer ganz elegant auf die Schriftform umgesetzt wurde. Zuweilen irritiert auch die bemüht historisierende Sprache, die eine große Distanz zwischen Erzählerin und Leser*in schafft – etwas, das durch das Stilmittel der direkten Ansprache und der auktorialen Erzählerin ja eigentlich gerade verhindert werden soll.
Das Buch ist kurz und knapp und weit entfernt von jedem wissenschaftlichen Anspruch. Es gibt keine Quellenangaben und keine kritischen Würdigungen, nichts geht in die Tiefe und vieles ist interpoliert oder adaptiert. Immerhin fallen keine offensichtlichen Fehler auf und auch die weniger mediagenen Aspekte Luthers werden angesprochen.
Kein Buch, um etwas über Frau von Bora oder gar Herrn Luther zu lernen, aber eine ganz nette Lektüre für zwischendurch.
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- Geschrieben von Thorsten
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Diane Ravitch is a historian of the (US) school system. While this does not immediately qualify her as an advisor on how to best organise schools, it does ensure that she has a thorough knowledge of the system's inner workings. Also, she has served on several (mostly conservative) think-tanks on educational matters and advised the Bush (II) administration on education reforms. She knows a lot about the subject – and what is more: she has completely changed her beliefs, thus proving that she also thinks and re-thinks her positions.
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- Geschrieben von Thorsten
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Der zweite Band von Anders’ Hauptwerk ist ein ausgeprägtes Sammelsurium – das zwar deutlich nach dem ersten Band erschien, aber zum Teil schon damals sehr alte Artikel aus den 50er- und 60erjahren versammelt. Entsprechend ist die Qualität mal so, mal so.
Der rote Faden, der diesen Band zusammenhält, ist, dass jeder einzelne Aufsatz einem speziellen Aspekt der Antiquiertheit des Menschen gewidmet ist. Manche Aufsätze sind eher Überlegungen oder Beobachtungen, kaum mehr als hübsch ausgebaute und eingepackte Aphorismen, während andere eine argumentative Struktur und Richtung aufweisen.
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- Geschrieben von Thorsten
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Besonders gerne lese ich ja Breyten Breytenbach – einer der wenigen (für die geringe Menge der SprecherInnen dann doch wieder erstaunnlich viele) ernst zu nehmenden Afrikaansen AutorInnen. In der Apartheidszeit auf der »richtigen Seite«, emigriert nach Frankreich, von dort sein Heimatland bereist (und gleich ein Buch geschrieben), anschließend gegen Programm und ausdrücklichen Willen des ANC eine whites-only Abteilung für den ANC gegründet, am Ende eines nicht-gar-so inkognito-Aufenthalts in Südafrika verhaftet und sieben Jahre als Terrorist im Gefängnis verbracht. Breytenbach ist schon ganz schön verrückt, und zwar nicht nur in seinen politischen Handlungen, sondern auch in seinem anarchisch-kreativen Umgang mit Sprache; sowohl Afrikaans als auch Englisch.
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- Geschrieben von Thorsten
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Jedes Jahr zur Frankfurter Buchmesse gab der Diogenes Verlag ein »Tintenfass« heraus. Nr 31 handelt von Gott, und versammelt einige durchaus originelle Texte, die man entweder noch nicht kennt oder nicht kennt und sie auch nie in diesen Kontext gedacht hätte. Nicht alles ist gleich gut oder lesenswert, aber in der Summe ist diese Anthologie ein vergnüglicher Zeitvertreib; nicht zuletzt durch wundergarstige Cartoons von Sempé und F.K. Waechter.
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- Geschrieben von Thorsten
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